Trotz Erkenntnisgewinn wird die Enge im Dahlienweg ignoriert
Die zu schmalen Straßen im gesamten B-Plan 17 wurden seitens der Politik und der BImA nun angegangen und es soll gemäß 1. Nachtragsvertrag eine Machbarkeit zur Neuplanung mit breiteren Straßen erfolgen. Verdrängt wurde dabei die Tatsache, dass die festgestellte Enge auch für den Dahlienweg vor dem KiTa-Neubau zutrifft (liegt im B-Plan-Gebiet). Hier hat die Gemeinde Stahnsdorf zwischenzeitlich gedankenlos Fakten geschaffen - auch die neu errichtete Trafo-Station erlaubt keine Verbreiterung des Straßenraums mehr.
Nur eine reduzierte Funktion des Dahlienwegs (keine Zufahrt für Eltern-Taxis, Verkehrsberuhigung) kann den Ausweg aus diesem Schlamassel darstellen. Zudem sind Bäume und Versickerungsmulden im B-Plan dort festgeschrieben.
Stand Mai 2021Bebauungsplan 17 (Schmale Enden II) aus dem Jahre 2000 überholt
Das immer wieder ins Feld geführte Argument, der "rechtskräftige B-Plan 17" hätte nach 21 Jahren weiterhin Bestand und es erübrige sich jede weitere Diskussion über Erschließung und Verkehr, ist falsch. Dies wurde nun endlich auch von der Gemeindeverwaltung und den Gemeindevertretern eingeräumt. Aufgrund geänderter Regelwerke (Mindeststandards zum Straßenbau) ist die bisherige Planzeichnung schon allein hinsichtlich der Straßenbreite nicht genehmigungsfähig. Aktuell wird das Thema vom LK Potsdam-Mittelmark geprüft, wozu die Anwohner auch mit ihrer Unterschriftenaktion wesentlich zu beigetragen haben. Hier eine Zusammenfassung der Problemlage. Seit Mitte der 90er Jahre wiesen Blumensiedler auf die ungelöste Verkehrsproblematik eines großen B-Plans hinter einer Sandstraßensiedlung hin.
Verkehrsströme sowie Park- und Haltezonen unberücksichtigt
Wenn man eine Groß-KiTa baut, muss man sich vorher Gedanken machen, wo das Personal (~30 Personen) sowie Bringer und Abholer der KiTa-Kinder ihre Fahrzeuge abstellen sollen. Das Objektgrundstück ist umgeben von Brache und einer Sandstraße, dem Dahlienweg. Da das Gebäude nahe an der Grundstücksgrenze errichtet wird (nur 9m von gegenüberliegenden Gartenzäunen entfernt), fehlt Platz für sich begegnende Fahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger mit Kinderwagen, usw. Das Gebäude ist schlicht zu groß geraten und liegt zu dicht an der Straße. Der Haupteingang liegt nun an einer engen Anliegerstraße, wo jetzt auch noch Parkflächen für KiTa-Nutzer geplant werden. Das kann nicht funktionieren.
Stellplatzvorgaben realitätsfremd und trickreich angewandt
Die Anwohner gegenüber haben zumeist in den 90er Jahren auf schmalen Grundstücken gebaut und einen Stellplatz pro Haushälfte einplanen müssen. Die KiTa zieht täglich eine dreistellige Anzahl Fahrzeuge an und dafür sollen 7 Stellplätzen ausreichen?
Die Stahnsdorfer Stellplatzsatzung ist von 2006 und für KiTas überholt (wie das Gutachten bestätigt) - sie wurde zudem falsch angewandt. Behauptung der Gemeinde Stahnsdorf: Für 9 KiTa-Gruppenräume sollen gemäß Satzung 7 Stellplätze + 2 für Behinderte ausreichen. Schaut man sich die Raumaufteilung einmal genauer an, erkennt man den Trick: Insgesamt 18 Gruppenräume (9 Haupträume mit ~60m² können geteilt betrieben werden) sowie ein Kreativ- und ein großer Mehrzweck-Bewegungsraum sind über zwei Etagen verteilt. Damit wären mind. 18-20 Stellplätze notwendig und entspräche noch nicht einmal der Zahl anwesender Angestellter im vollen KiTa-Betrieb.
Forderung der Anwohner: Erschließung und Betrieb der KiTa vom Gladiolenweg aus
Das am 15.03.21 auf der Stahnsdorfer Webseite veröffentlichte Gutachten "Verkehrserschließung der KiTa Dahlienweg" bestätigt die von den Anliegern angemahnte, neu "geplante" Verkehrsproblematik vollumfänglich. Die Straße soll nun in das KiTa-Grundstück hineinragen, um mit aller Gewalt trotzdem Gehwege zu realisieren. Und hinter dem Gebäude erstrecken sich 400m Brachland nach Südosten - wie verrückt ist das? Eine Verschiebung des Baukörpers, am besten direkt an den Gladiolenweg (die einzige wirkliche Hauptsammelstraße des Blumenviertels) wäre für alle Seiten die beste und günstigste Lösung. Die im Gutachten vorgeschlagene Variante, zwei Planstraßen längs über die Brache zu bauen und den Hortensienweg auszubauen, wäre dann ebenfalls überflüssig und würde reichlich Kosten einsparen.
Update im Frühjahr 2021: Mittlerweile wurde auf Druck der Anwohner eine Baustraße errichtet, die die Baustellenversorgung vom Gladiolenweg aus ermöglicht. Diese Straße sollte auch nach Fertigstellung der KiTa das Einfallstor für deren Nutzer mit Pkw sein - nicht nur als Provisorium, sondern als dauerhafte Erschließung. Nur so lässt sich vermeiden, die Blumensiedlung mittäglich Hunderten Fahrten Durchgangsverkehr zu belasten, was in der B-Plan-Begründung (S.20) angesprochen wurde.
- Unter Position und Forderungen sind die wichtigsten Punkte aus Anwohnersicht zusammengefasst.
Stand: 04.09.22